Australische Unsicherheiten

Erneut ist fast eine Woche seit dem letzten Beitrag vergangen, deswegen führe ich die Reihe von „kontroversen“ Beiträgen mal weiter. Über die fragwürdige Qualität bin ich mir bewusst, zumal das verwendete Dokument noch im „Draft“-Zustand und weit von einer allfälligen Publikation entfernt ist.

Aufgrund der Qualifikation des Autors betrachte ich die Resultate seiner Untersuchung aber als valide genug, um auf Climate Review vorgestellt werden zu können.

Wie aus der Verlinkung unter „Qualifikation des Autors“ leicht ersichtlich ist, liegt dessen Hauptkompetenz im Fachbereich Statistik – selbstredend ist dieses Wissen aber auch in der Klimatologie unentbehrbar. Ebendies hat Dr. Stockwell auch schon in einigen Publikationen demonstriert.

Seine neuste Untersuchung beschäftigt sich – deshalb die Anspielung auf den Beitrag „Griechische Unsicherheiten“ – mit der Validität von regionalen Klimamodellen. Den Ursprung dieser Untersuchung stellt der aktuelle Drought Exceptional Circumstances-Report der australischen Wissenschaftsgemeinde CSIRO dar, mit dem sich Stockwell auf seinem Blog „Niche Modeling“ intensiv auseinandergesetzt hatte. Die Essenz dieser Auseinandersetzung hielt Dr. Stockwell nun im Dokument mit dem Titel „Tests of Regional Climate Model Validity in the Drought Exceptional Circumstances Report“ fest.

Stockwell kritisert einerseits das Fehlen von geeigneten statistischen Untersuchungen, um die getroffenen Aussagen über die zukünftige Häufigkeit von Dürren zu rechtfertigen. Andererseits ist er von der Fehlerhaftigkeit der verwendeten Klimamodelle überzeugt. So ist dem Abstract beispielsweise zu entnehmen:

„The most worrying failure was that simulations showed increases in droughted area over the last century in all regions, while the observed trends in drought decreased in five of the seven regions identified in the CSIRO/Bureau of Meteorology report.“

Die Modelle sind – gemäss Stockwell – voreingenommen und nicht fähig, die beobachteten Veränderungen zu reproduzieren. Wie anfangs erwähnt, handelt es sich bei den verwendeten Klimamodellen um solche mit regionaler Ausrichtung, weshalb sich diese Untersuchung auch von derjenigen von Koutsoyiannis et al. unterscheidet.

Interessant auch die Aussage, wonach der Dürre-Trend in fünf von sieben Regionen Australiens im letzten Jahrhundert negativ gewesen sein soll. Die Resultate seiner Untersuchung führen Stockwell zu folgender Konklusion:

„Due to general failure of climate models at simulating the statistical characteristics regional droughted areas (internal validation), there is no basis for belief in the claim (1) of increasing frequency of EC [Exceptional Circumstances] declarations.“

Die Arbeit kann übrigens per WikiChecks eingesehen, verbessert und korrigiert werden.

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